Sei mutig!
Ein Event, 700 Teilnehmerinnen, Mut liegt in der Luft: Das Female Future Festival 2019 fand erstmalig am 24. April im Bregenzer Festspielhaus statt. Zwei junge Frauen mit ihrem Team zeigen Mut und haben dieses Festival trotz anfänglichem Gegenwind aus dem Boden gestampft. Die SeeFrauen waren dabei und haben den Erfolg mitgefeiert, den dieser Tag voll von inspirierenden Vortragenden, grandiosem Ambiente und vor allem Mut-Machen, brachte. „Sei mutig,“ klingt so einfach. Wir gehen dem Phänomen, inspiriert vom Female Future Festival, auf die Spur.
Mutig in die Zukunft
Gela Allmann, Spitzensportlerin, hat einen Absturz von 800 Metern überlebt. Sie eröffnet das Female Future Festival und spricht vom Träumen und wie wichtig es ist, nicht aufzugeben. Eine ihrer Antworten: Der Blick Richtung Zukunft ist der Anker um herausfordernden Situationen zu meistern. Mit dem Ziel vor Augen, in ihrem Fall wieder Laufen zu können, ist die Richtung deutlich und du weißt wofür du kämpfst.
Nicht nur Schicksalsschläge, auch die Zukunft selbst kann Mut abverlangen. Zukunftsforscherin Oona Horx-Strathern zeigt anhand der Megatrend-Map aktuelle gesellschaftliche Veränderungsprozesse. Sie spricht von neuen Formen des Zusammenlebens, des Zusammenarbeitens und die erfordern eine Offenheit sich auf Neues einzulassen, neugierig zu sein. Wer sich zusammentut profitiert auch voneinander. Einer der Megatrends unserer Zeit ist der des New Work. Auch dazu gibt es einen Input beim Female Future Festival, der von SeeFrau Julia Schratz anmoderiert wird. Aus dem Publikum kommt die Frage, wie Veränderungsprozesse stattfinden können. Etwas ausprobieren und sich auf etwas Neues einlassen, gilt hierbei als Basis für Entwicklung.
Sich auf Neues einzulassen, klingt am Papier meist einfacher, als es sich in Realität anfühlt. Was bedeutet es, mutig zu sein?
Mut ist etwas Lebendiges
Ein Blick ins Deutsche Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm zeigt, dass der Begriff Mut ein altes gemeingermanisches Wort ist, das im ostgermanischen mit „Aufgeregtheit, Erbitterung“1 und im westgermanischen „den allgemeinen Sinn des Menschlichen Innern als Sitz des Fühlens, Denkens, Begehrens, Strebens“1 meint. Die lebendige Empfindung aus beiden germanischen Hauptzweigen bleibt bis heute erhalten. Mut ist etwas, das in unserem Inneren steckt, uns lebendig macht. Ob wir etwas wagen oder nicht, das entscheiden wir aus uns heraus. Mut ist etwas, das uns über uns selbst hinauswachsen lässt. Unsere Emotionen sind an unser Verhalten gekoppelt. Wenn wir etwas wagen, pocht das Herz, wir fühlen uns aufgeregt. Mut ist, „was in der Brust lebt“1 . Unser Herz wird von unserem Mut berührt.1 Und diese Berührung spüren wir leiblich, wenn der Puls schneller wird, sich die Aufregung in uns breit macht.
Wann sind wir mutig?
Wenn wir Bekannte nach einem längeren Zeitraum wiedertreffen und uns gegenseitig von unseren Leben erzählen und davon was sich so getan hat. Dann hören wir – und erzählen wir – häufig sehr mutige Geschichten. Dass wir unsere sicheren Jobs an den Nagel gehängt haben und uns mit unseren Ideen selbstständig gemacht haben. Dass wir uns aus Beziehungen lösen, auch wenn das bedeutet, allein zu sein. Dass wir Entscheidungen getroffen haben, die Irritationen bei anderen auslösen oder auch auf Unverständnis treffen.
Mut ist für Gesellschaften von unglaublich großem Wert, denn er äußert sich häufig in Zivilcourage. Erst wenn sich Menschen trauen bekannte Pfade zu verlassen, erscheint die Perspektive auf etwas Neues. Und wann lassen wir uns nun wirklich darauf ein, wann sind wir mutig? Wenn wir darauf vertrauen, dass wir das was wir wagen auch können, dann sind wir mutig. Dieses Vertrauen lässt uns mutig sein.
Kann ich mutig sein lernen?
Mut ist tatsächlich zum Teil genetisch bedingt und auch erlernt. Um noch mutiger zu werden hilft die Perspektive auf ein mögliches Scheitern, nämlich wenn dies nicht so schlimm gewertet wird. Gela Allmann meinte beim Female Future Festival „lerne im Regen zu tanzen“. Und das meint dieses Lernen von Mut wohl auch. Beim Ändern der Perspektive tut sich Neues auf. Für alle, die Lust auf einen Perspektivenwechsel haben: Das Segelboot eignet sich wunderbar dazu mutig zu sein. Raus aufs Meer, beeinflusst vom Wind, Handgriffe, die ich noch nie zuvor gemacht habe. Andere Frauen, die mit ihren mutigen Geschichten begeistern. Und meine eigene Geschichte, die ich neu schreibe.
1) Deutsches Wörterbuch der Gebrüder Grimm: http://woerterbuchnetz.de/cgi-bin/WBNetz/wbgui_py?sigle=DWB&mode=Vernetzung&lemid=GM08735#XGM08735 [28. Apr. 2019]
Ein Event, 700 Teilnehmerinnen, Mut liegt in der Luft: Das Female Future Festival 2019 fand erstmalig am 24. April im Bregenzer Festspielhaus statt. Zwei junge Frauen mit ihrem Team zeigen Mut und haben dieses Festival trotz anfänglichem Gegenwind aus dem Boden gestampft. Die SeeFrauen waren dabei und haben den Erfolg mitgefeiert, den dieser Tag voll von inspirierenden Vortragenden, grandiosem Ambiente und vor allem Mut-Machen, brachte. „Sei mutig,“ klingt so einfach. Wir gehen dem Phänomen, inspiriert vom Female Future Festival, auf die Spur.
Mutig in die Zukunft
Gela Allmann, Spitzensportlerin, hat einen Absturz von 800 Metern überlebt. Sie eröffnet das Female Future Festival und spricht vom Träumen und wie wichtig es ist, nicht aufzugeben. Eine ihrer Antworten: Der Blick Richtung Zukunft ist der Anker um herausfordernden Situationen zu meistern. Mit dem Ziel vor Augen, in ihrem Fall wieder Laufen zu können, ist die Richtung deutlich und du weißt wofür du kämpfst.
Nicht nur Schicksalsschläge, auch die Zukunft selbst kann Mut abverlangen. Zukunftsforscherin Oona Horx-Strathern zeigt anhand der Megatrend-Map aktuelle gesellschaftliche Veränderungsprozesse. Sie spricht von neuen Formen des Zusammenlebens, des Zusammenarbeitens und die erfordern eine Offenheit sich auf Neues einzulassen, neugierig zu sein. Wer sich zusammentut profitiert auch voneinander. Einer der Megatrends unserer Zeit ist der des New Work. Auch dazu gibt es einen Input beim Female Future Festival, der von SeeFrau Julia Schratz anmoderiert wird. Aus dem Publikum kommt die Frage, wie Veränderungsprozesse stattfinden können. Etwas ausprobieren und sich auf etwas Neues einlassen, gilt hierbei als Basis für Entwicklung.
Sich auf Neues einzulassen, klingt am Papier meist einfacher, als es sich in Realität anfühlt. Was bedeutet es, mutig zu sein?
Mut ist etwas Lebendiges
Ein Blick ins Deutsche Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm zeigt, dass der Begriff Mut ein altes gemeingermanisches Wort ist, das im ostgermanischen mit „Aufgeregtheit, Erbitterung“1 und im westgermanischen „den allgemeinen Sinn des Menschlichen Innern als Sitz des Fühlens, Denkens, Begehrens, Strebens“1 meint. Die lebendige Empfindung aus beiden germanischen Hauptzweigen bleibt bis heute erhalten. Mut ist etwas, das in unserem Inneren steckt, uns lebendig macht. Ob wir etwas wagen oder nicht, das entscheiden wir aus uns heraus. Mut ist etwas, das uns über uns selbst hinauswachsen lässt. Unsere Emotionen sind an unser Verhalten gekoppelt. Wenn wir etwas wagen, pocht das Herz, wir fühlen uns aufgeregt. Mut ist, „was in der Brust lebt“1 . Unser Herz wird von unserem Mut berührt.1 Und diese Berührung spüren wir leiblich, wenn der Puls schneller wird, sich die Aufregung in uns breit macht.
Wann sind wir mutig?
Wenn wir Bekannte nach einem längeren Zeitraum wiedertreffen und uns gegenseitig von unseren Leben erzählen und davon was sich so getan hat. Dann hören wir – und erzählen wir – häufig sehr mutige Geschichten. Dass wir unsere sicheren Jobs an den Nagel gehängt haben und uns mit unseren Ideen selbstständig gemacht haben. Dass wir uns aus Beziehungen lösen, auch wenn das bedeutet, allein zu sein. Dass wir Entscheidungen getroffen haben, die Irritationen bei anderen auslösen oder auch auf Unverständnis treffen.
Mut ist für Gesellschaften von unglaublich großem Wert, denn er äußert sich häufig in Zivilcourage. Erst wenn sich Menschen trauen bekannte Pfade zu verlassen, erscheint die Perspektive auf etwas Neues. Und wann lassen wir uns nun wirklich darauf ein, wann sind wir mutig? Wenn wir darauf vertrauen, dass wir das was wir wagen auch können, dann sind wir mutig. Dieses Vertrauen lässt uns mutig sein.
Kann ich mutig sein lernen?
Mut ist tatsächlich zum Teil genetisch bedingt und auch erlernt. Um noch mutiger zu werden hilft die Perspektive auf ein mögliches Scheitern, nämlich wenn dies nicht so schlimm gewertet wird. Gela Allmann meinte beim Female Future Festival „lerne im Regen zu tanzen“. Und das meint dieses Lernen von Mut wohl auch. Beim Ändern der Perspektive tut sich Neues auf. Für alle, die Lust auf einen Perspektivenwechsel haben: Das Segelboot eignet sich wunderbar dazu mutig zu sein. Raus aufs Meer, beeinflusst vom Wind, Handgriffe, die ich noch nie zuvor gemacht habe. Andere Frauen, die mit ihren mutigen Geschichten begeistern. Und meine eigene Geschichte, die ich neu schreibe.
1) Deutsches Wörterbuch der Gebrüder Grimm: http://woerterbuchnetz.de/cgi-bin/WBNetz/wbgui_py?sigle=DWB&mode=Vernetzung&lemid=GM08735#XGM08735 [28. Apr. 2019]